Paramecien oder Pantoffeltierchen

Allgemeines

Paramecien (= Pantoffeltierchen) sind Angehörige der Ciliaten oder Wimpertierchen, zu denen leider auch so Plagegeister wie die Erreger der Pünktchenkrankheit Ichthyophthirius multifiliis oder die Arten der Gattung Helicostoma gehören, die bei Korallen RTN (Rapid Tissue Necrosis = rascher Gewebstod) mit verursachen.

Sie sind für Einzeller sehr groß und können schon mit bloßem Auge als kleine, weiße, längliche Pünktchen erkannt werden. Für sehr kleine Jungfische können u.U. auch Pantoffeltierchen als Erstfutter schon zu groß sein - obwohl sie ein gutes Drittel kleiner sind als Artemia-Nauplien - und man benötigt dann noch kleinere Infusorien, wie z. B. bestimmte Rädertierchen.

Paramecium rot
Paramecium-Konjugation

Fütterung

Gut funktioniert die Fütterung mit Kaffeesahne (Aldi-Kaffesahne/Portionsdöschen hat sich reproduzierbar bewährt, andere Marken funktionieren in der Regel ebenso gut, aber das muss im Einzelfall überprüft werden). Man gibt nur wenige Tropfen (bei einem gut bevölkerten Ansatz ca. 4 - 5 Tropfen täglich für ein 1 l Gefäß, sonst weniger) zu einem Ansatz, so dass eine leichte Trübung bestehen bleibt. Erst wenn der Ansatz wieder klar ist, wird erneut gefüttert. Gut bewährt hat sich auch der Zusatz eines kleinen Stückchens getrocknete Bananenschale von Zeit zu Zeit.

Diese Ansätze halten ohne weiteres 2 - 3 Monate, dann muss ein Teil entnommen und eine neue Kultur gestartet werden. Entnimmt man regelmäßig Flüssigkeit und füllt mit klarem Wasser wieder auf, bleiben die Kulturen durch diesen „Wasserwechsel” viel länger produktiv.

Zur Fütterung reinigen lassen sich die Pantoffeltierchen, indem man etwas des Ansatzes in einem Reagenzglas mit einem Wattestopfen verschließt und mit klarem Aquarienwasser überschichtet. Aufgrund des sich entwickelnden Sauerstoffmangels arbeiten sich die Paramecien durch den Stopfen nach oben durch und können dort sauber mit einer Spritze entnommen werden. Für die wenigsten Jungfische ist das allerdings notwendig, außer bei wenige Ausnahmen kann man direkt aus dem klaren Ansatz verfüttern.

Wahrscheinlich gehören die von uns vermehrten Pantoffeltierchen der Art Paramecium caudatum an, da diese Art am besten an die Verhältnisse im Zuchtansatz adaptiert ist. Diesen Bedingungen entsprechen in der Natur am ehesten stark organisch belastete Gewässer, wie Jauchegruben oder Kläranlagen.