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Tee-Extrakt als Huminstoffquelle

Ein Päckchen Schwarzer Tee wird 20 min. in Umkehrosmosewasser gekocht. Der erste Aufguß wird verworfen (enthält praktisch das gesamte Koffein und andere Schadstoffe). Der Tee wird nun so oft erneut ausgekocht, bis er völlig erschöpft ist, was man daran erkennt, daß der Sud farblos bleibt. Der Sud wird in einem Behälter gesammelt und belüftet bis die Schaumbildung aufhört (ca. 14 Tage, siehe auch Schwarzerlenextrakt). Dieser Tee-Extrakt ist im Gegensatz zu Torfextrakt weitgehend pH-neutral.

Es wird auch eine Tabelle angegeben mit Zuchterfolgen bei div. Apistogramma-, Parosphromenus- und Betta-Arten, sowohl in mit Torf-Extrakt (A) oder mit Tee-Extrakt (B) behandeltem, als auch in unbehandeltem Wasser (C); (0 = Eiablage, x = Verpilzung, 1 = Gelege entwickelt sich).

Schwarzer Tee
Schwarzer Tee Makro

Beckentyp

Versuchsfischart

A B C  

01

01

0x

Apistogramma gephyra Kullander, 1980

0x

01

01

Apistogramma cacatuoides Hoedeman, 1951

0x 01

01

 

Apistogramma gibbiceps Meinken, 1969

 

01

 

Apistogramma cf. gossei Kullander, 1982

0x

01

 

Apistogramma hoignei Meinken, 1965

01

01

0x

Apistogramma iniridae Kullander, 1979

0x

01 0x

0x

Apistogramma macmasteri Kullander, 1979

01 0x

01

01 0x

Apistogramma nijsseni Kullander, 1979

01

0x

 

Apistogramma pertensis Haseman, 1911

0x

0x

01

Apistogramma linkei Koslowski, 1985

0x 01

01

0x 01

Apistogramma cruzi Kullander, 1986 (Parallelstreifen)

01

01

0x

Apistogramma spec. "Gelbwangen"

 

0x

01

Apistogramma spec. "Tucuruí"

 

01

01

Apistogramma spec. "Smaragd"

01 0x

01

 

Apistogramma spec. "Großmaul/Dicklippen"

01

01

0x

Parosphromenus deissneri (Bleeker, 1959)

01

01

0x

Betta coccina Vierke, 1979

01

01

 

Betta imbellis Ladiges, 1975

01

0x

 

Betta smaragdina Ladiges, 1972

Eigene Erfahrung

Ein 100 g Päckchen Tee ergab ca. 8 l Sud. Dieser hatte anfangs einen pH von ungefähr 5, nach 14 Tagen Belüftung pegelte er sich bei 6,2 ein. Man erhielt eine klare tiefbraune Lösung, nachdem man den fertigen Sud vom gebildeten Bodensatz (Bakterien, Teesatz?) abgegossen hatte. In dieser Zeit ist auch der typische Geruch nach altem Tee verschwunden. Soweit ich es bisher beurteilen kann, bekommt der Tee-Extrakt meinen Fischen und Pflanzen ausgezeichnet.Die Wasserfärbung ist im Gegensatz zu Torfextrakt nur sehr gering (eventuell abhängig von der verwendeten Teesorte). Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Haltbar scheint uns der Extrakt im kühlen Keller monatelang zu sein. Bei wärmerer Lagerung ist eventuell der Zusatz von 1,5 ml Formaldehyd (35 - 37 %ig) oder einem anderen Konservierungsmittel hilfreich.

Bei der Dosierung waren wir noch am Experimentieren. Wir gaben beim beim wöchentlichen 18 %igen Wasserwechsel 200 ml auf 90 l Frischwasser zu. Diese Dosis kann man aber wahrscheinlich noch steigern, da wir keine negativen Auswirkungen auf den Pflanzenwuchs o.ä. feststellen konnten.

* Nach Uwe Römer, DATZ 43

Nachtrag (Dr. A. Kremser):

Da Formaldehyd für den Laien schwer zu erhalten ist, und vor allem wegen seiner leichten Flüchtigkeit bei unsachgemäßem Umgang auch tatsächlich eine Gesundheitsgefährdung darstellt, würde ich mittlerweile doch zu anderen Konservierungsmitteln raten.

0,5 - 1,0 g/l Methylparaben oder die selbe Menge Benzoesäure, noch wirksamer ein Gemisch der beiden Stoffe, kann mit selbem Erfolg aber weniger Gefährdung des Anwenders eingesetzt werden.