Der Malawisee
Wie die aufgeführte Analyse zeigt, ist das Wasser des Malawisees an sich relativ weich. Was es auszeichnet, ist das nahezu völlige Fehlen von gelöstem CO2 und der damit einhergehende hohe pH-Wert.
Die Erfahrung mit Malawi-Cichliden hat gezeigt, daß diese wesentlich empfindlicher auf zu niedrige pH-Werte, denn auf leicht abweichende Wasserwerte reagieren.
Da Malawi-Cichliden üblicherweise bei relativ hohen Besatzdichten gehalten werden (aus „Tier-sozialen” Gründen: Unterdrückung von Aggressionen), tendieren in diesen Becken pH und KH dazu abzusinken.
Wenn man dem durch geeignete technische Maßnahmen (intensive Belüftung oder Rieselfilter zur Senkung des CO2-Gehalts) und genügend Wasserwechsel nicht ausreichend entgegenwirken kann, bleibt als dritte Maßnahme die Beeinflussung der Wasserwerte durch unsere Aufhärtesalze.
Auch bei der Verwendung von Umkehrosmosewasser (z.B. wegen ungeeignetem Ausgangswasser, zu viel Nitrat, Phosphat etc.) ist eine Aufhärtung notwendig.
Es liegt auf der Anionenseite, außer wenig Chlorid und kaum nachweisbarem Sulfat, praktisch nur Hydrogencarbonat im Malawiseewasser vor. Wenn man diese Wasserzusammensetzung direkt nachahmen würde, müsste man schwerlösliches Magnesium- und Calciumcarbonat als Inhaltsstoffe der Aufhärtesalzmischung einsetzen.
Bei den angestrebten alkalischen pH-Werten würden sich diese Salze aber in normalen Zeiträumen nicht auflösen.
Der Ausweg ist die Verwendung von zwei getrennten Komponenten:
Duradrakon KH-Plus für die (Hydrogen)Carbonate in leicht löslicher Form
Duradrakon GH-Plus für die dazugehörigen Kationen ebenfalls als leicht lösliche Mischung
Hiermit erreicht man den gewünschten pH und die gewünschte Härte bei nur leicht erhöhtem Gesamtsalzgehalt.
Verwendung und Dosierung
Die Verwendung ist notwendig, wenn man ein Ausgangswasser einsetzen muss, dessen Gesamthärte bzw. Karbonathärte unter 4,5 bzw. 6,5 liegt, oder bei durch starken Besatz stark sinkenden Werten für pH und KH zwischen den Wasserwechselintervallen.
Unter diesen Voraussetzungen ergeben sich folgende Dosierungen:
Vorliegende Härte [°dH KH bzw. GH] |
Duradrakon KH-Plus (Carbonate - KH) |
Duradrakon GH-Plus (Erdalkali-Ionen - GH) |
0 | 9,7 g / 50 l | 6,5 g / 50 l |
1 | 8,2 g / 50 l | 5,1 g / 50 l |
2 | 6,8 g / 50 l | 3,6 g / 50 l |
3 | 5,3 g / 50 l | 2,2 g / 50 l |
4 | 3,8 g / 50 l | 0,7 g / 50 l |
5 | 2,4 g / 50 l | 0,0 g / 50 l |
6 | 0,9 g / 50 l | … |
> 6 | 0,0 g / 50 l | … |
Anders formuliert, benötigt man 1,5 g Duradrakon KH-Plus je 50 l Wasser um die KH um 1° zu erhöhen, bzw. 1,45 g Duradrakon GH-Plus je 50 l Wasser um die GH um 1° zu erhöhen.
Die beiden Komponenten müssen getrennt gelöst und dürfen erst unmittelbar vor der Zugabe ins Aquarium gemischt werden. Das sollte in möglichst verdünnter Form geschehen, damit sich keine Trübungen in Form unlöslicher Calcium- und Magnesiumcarbonate bilden können.
Duradrakon KH-Plus ist in unverdünnter Form relativ alkalisch und sollte keinen längeren Kontakt zur Haut oder gar zu Schleimhäuten (Auge!) haben. Im Zweifelsfall mit viel Leitungswasser abwaschen. Auch der Staub sollte nicht eingeatmet werden.
Aber auch Duradrakon GH-Plus wirkt bei längerer Einwirkung reizend.
Analyse des Seewassers
Parameter [Einheit] | Werte | |
pH | 8,42 | |
Leitfähigkeit bei 25 °C [µS/cm] | 241 | |
Säurekapazität bis pH 8,2 (p-Wert) [mmol/l] | 0,06 | |
Säurekapazität bis pH 4,3 (m-Wert) [mmol/l] = KH [° dH] = Hydrogencarbonat, HCO3- [mg/l] |
2,35 6,6 136,0 |
|
Natrium, Na+ [mg/l] | 19,0 | |
Kalium, K+ [mg/l] | 6,0 | |
Calcium, Ca2+ [mg/l] | 19,0 | |
Magnesium, Mg2+ [mg/l] | 7,5 | |
Summe Erdalkalien (Ca + Mg) [mmol/l] = GH [° dH] |
0,79 4,4 |
|
Gesamt-Eisen, Fe2+/3+ [mg/l] | 0,01 | |
Mangan, Mn2+ [mg/l] | < 0,005 | |
Aluminium, Al3+ [mg/l] | < 0,005 | |
Ammonium, NH4+ [mg/l] | 0,05 | |
Nitrit, NO2- [mg/l] | 0,05 | |
Nitrat, NO3- [mg/l] | < 1,0 | |
Chlorid, Cl- [mg/l] | 5,0 | |
Sulfat, SO42- [mg/l] | 1,0 | |
Gesamt-Phosphat, PO43- [mg/l] | < 0,04 | |
Oxidierbarkeit als KMnO4-Verbrauch [mg/l] | 1,0 | |
Oxidierbarkeit als Sauerstoff-Verbrauch [mg/l] | 0,3 |
[nach „Mayland: Cichliden” s. Makola Bay]
Erfahrungsbericht
Tilo A. pflegt Malawi-Barsche in einem Wasser, das wunderbar für Weichwasserfische Amazoniens oder Südostasiens geeignet wäre: GH 0,9° dH; KH 1,1° dH; Leitwert 130 µS/cm.
Er beschreibt seine Erfahrungen nach einem Jahr Verwendung von Duradrakon GH- und KH-Plus folgendermaßen:
„…hat sich hervorragend bewährt. Meine Labidochromis bringen Nachwuchs im richtigen Verhältnis hervor (mehr weibliche als männliche Nachkommen). Die KH und GH ist lupenrein bei 5 - 6 und 4. Das Salz klumpt immer noch nicht und macht keinerlei Probleme beim Auflösen. Auch fehlt die weißliche Färbung des Wassers, die ich schon bei anderen Produkten beobachtet habe.”