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Mineralstoffdüngung - Zusammenfassung

Kurzzusammenfassung der Blogartikel und ein Ausblick für die Praxis

Autor: Guido Kossmann

Neben ästhetischen Aspekten leistet ein gesundes Pflanzenwachstum maßgebliche Beiträge zur chemischen Stabilität des Aquarienwassers. Andere aquatische Bewohner profitieren von den physiologischen Leistungen der Wasserpflanzen. Häufig berichtete reduzierte Krankheitsanfälligkeiten von Fischen und Garnelen stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem gesunden Pflanzenwachstum. Im häufig auftretenden Fall von Ungleichgewichten in der Ernährung von Wasserpflanzen wird einen Mineralstoffdüngung mitunter notwendig. Die in der Fließgewässern auftretende permanente Nachlieferung von Mineralstoffen kann im Aquarium kaum geleistet werden. Somit sollte die Mineralstoffversorgung über Mineralstoffdüngung gesichert werden.  

Die Düngergaben sollten regelmäßig, (am besten täglich) in geringen Dosen erfolgen um eine kontinuierliche Versorgung auch konkurrenzschwächerer Pflanzen zu gewährleisten. Bei gelegentlicher Düngung mit hoher Dosis profitieren konkurrenzstarke Arten übermäßig. Eine mäßige Umwälzung des Aquarienwassers ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Mineralstoffe im Aquarium. Zur Kalium- und Spurenelementdüngung stehen zahlreiche bewährte aquaristische Produkte (z.B. Dünger der Firma DRAK-Aquaristik Dr. Andreas Kremser) zur Verfügung. Zur Einstellung des Redfieldverhältnisses benutzt der Autor Kaliumnitrat (KNO3) und Kaliumhydrogenphosphat (KH2PO4).

Eine weitere wichtige Eigenschaft von Fliessgewässern ist der permanente Abtransport von Mulm und Giftstoffen. Da viele Fische empfindlich auf erhöhte Mikroorganismenkonzentrationen reagieren (z.B. Loricariidae, Callichthyidae) ist ein regelmäßiges regelmäßiger Wasserwechsel schon aus Gründen des Tierschutzes als selbstverständlich zu erachtet werden. Neben dem Entfernen von Mulm und Giftstoffen kann mit gezielten Wasserwechseln auch Einfluß auf die Mineralstoffkonzentrationen genommen werden (z.B. N/P).
  
Der pH des Aquarienwassers übt einen maßgeblichen Einfluß auf die Verfügbarkeit und die Aufnahme von Mineralstoffen durch Wasserpflanzen aus. Er kann durch Einstellung der Carbonathärte und eine zusätzliche CO2-Versorgung in einem günstigen Bereich gehalten werden. Eine zusätzliche CO2-Versorgung ermöglicht eine effizientere Nutzung anderer im Wasser gelöster Mineralstoffe. Um durch Atmung von Pflanzen und Tieren entstandenes CO2 nicht unnötig auszutreiben, sollten Filterausläße unterhalb der Wasseroberfläche angebracht werden und O2-Diffusoren sowie -Auströmer nur nachts betrieben werden.  

Die Beleuchtung eines Aquariums steuert den Mineralstoffbedarf von Wasserpflanzen und kann indirekt den pH des Aquarienwassers nachhaltig beeinflussen. Eine starke Beleuchtung bedingt immer einen höheren Mineralstoffbedarf der Wasserpflanzen. Im Fall von Kohlenstoff kann dieser erhöhte Bedarf zu Instabilitäten im Säurehaushalt des Aquarienwassers führen (biogene Entkalkung). Zwar gibt es sehr lichtbedürfte Wasserpflanzenarten, für die meisten gängigen Arten genügen jedoch die mäßigen Beleuchtungsstärken eines durchschnittlichen Aquariums.

Der Autor hat in den letzten Jahren positive Erfahrungen mit Bodengrundfiltern sammeln können. Diese wurden Aussenfiltern vorgeschaltet, so dass die Filteroberfläche stark vergrößert wurde. Die Durchströmung des Bodengrundes erlaubt Pflanzen die Mineralstoffaufnahme aus Bodenwasserstrom, minimiert Fäulnisbildung und stabilisiert die Temperatur des Bodengrundes. Die Nutzung von Bodengrundfiltern ermöglicht eine naturnähere Gestaltung des Bodengrundes. Bei einer Mischung von Sand (Ø 0,3 - 2,0 mm, 75 %) mit Aquarienton (1,0 - 4,0 µm, 25 %) kann durch regelmäßiges Entfernen von Mulm die Durchflutung des Bodengrundes gesichert werden.

Die Sicherung eines gesunden Pflanzenwuchses durch regelmäßige Wasserwechsel und Mineralstoffdüngung in Kombination mit strukturellen Maßnahmen birgt viele Vorteile und ermöglicht langfristig eine tierschonende und kostengünstige Aquaristik.