• Hallo,



    was läuft falsch, wenn Stengelpflanzen dünne Stengel und lange Internodien bekommen ? Ich habe die Pflanze ( weiss den Namen leider nicht ) in Laden gekauft. Es waren ziemlich dicke, dichte Stengel. Mittlerweile sehen sie, wie oben beschrieben aus :( Was muss ich tun ?


    Trigon 350


    PH ~ 6,5 - 6,7 elekt. geregelt
    KH 3
    NO3 ~ 15 mg/l
    Po4 ~ 0,15 mg/l
    FE ~ 0,1 mg/l


    Düngerzugabe täglich
    Ferrdrakon 2,5 ml
    Ferrdrakon K 3,0 ml
    Eudrakon P 1,0 ml
    Daydrakon 3,0 ml


    Beleuchtung 3 x HQL Super Deluxe 80 Watt > von 15 Uhr bis 1.00 Uhr




    Gruss,


    Christian


    P.S. Meine Pinselalgen wollen auch nicht so wirklich verschwinden :(

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > was läuft falsch, wenn Stengelpflanzen dünne
    > Stengel und lange Internodien bekommen ? Ich habe


    das sind normalerweis Lichtmangelsymptome. Mehr liesse sich wirklich nur dann sagen, wenn man weiß um welchen Pflanze es sich handelt (Beschreibung, Photo?).



    > P.S. Meine Pinselalgen wollen auch nicht so
    > wirklich verschwinden


    Sind genug schnellwachende Stengelpflanzen vorhanden? Das ist leider trotzdem oft eine Sache von Monaten, Pinselalgen bleiben einem selbst dann nohc lange erhalten, wenn Sie schon fast abgestorben sind, das Zeug ist hartnäckig.

  • Hallo,



    Lichtmangel dürfte doch bei 3 mal 80 Watt HQL auf 300 Liter nicht vorliegen , oder ? Bei den Stengelpflanzen handelt es sich glaube ich um Limnophila sessiliflora. Bin dabei den Bestand zu vermehren und so vorerst den grössten Teil des Becken damit zu schmücken. Mal sehen ob´s den Pinselalgen dabei an den Kragen geht :)


    Gruss,


    Christian

  • Hallo Christian,
    ich hatte auch einige Pinselalgen, an großen Wurzeln die ich nicht herausnehmen konnte (wollte).
    Den Garaus habe ich den Biestern mit der Essigmethode gemacht und die hat recht gut funktioniert.
    Also 10ml ganz normaler Haushaltsessig mit 90ml Wasser verdünnt. Mit einer 20ml Spritze die Algen aus ca. 1cm Entfernung direkt bespritzen (ist zwar etwas mühsam aber machbar).
    Nach etwa 20 Min. hatten die Algen sich rot verfärbt und nach 1-2 Wochen war die Wurzel wieder blitzblank.
    Gruß Hans

  • Hallo Hans,


    danke für Deinen Tip, aber meine Wurzeln kann ich zum Glück ohne weiteres entfernen und abkochen. Aber bisher kamen die SCh*** Dinger nach einer Weile imemr wieder :( Hab jetzt nochmal den Düngeplan umgestellt und bin dabei, wie schon geschrieben, die Stengelpflanzen zu vermehren. Mal abwarten....





    Gruss,


    Christian

  • Hallo Christian,


    mir fällt auf, dass Du sehr viel Daydrak im Vergleich zu Ferrdrak gibst.
    Das würde heissen, dass sehr viel Eisen im Vergleich zu allen anderen SE vorliegt und könnte unausgewogen sein.



    Deshalb mein Vorschlag: mehr Ferrdrakon und nur wenig Daydr(etwa 05- 1ml/Tag)


    Grüße
    Heinz

  • Hallo Heinz,



    Wie bereits geschrieben, habe ich den Düngeplan umgestellt:


    Nach WW sofortige Zugabe von
    7,5 ml Ferrdrakon + 15 ml Ferrdrakon K + 3 ml Eudrakon P.


    Messwerte nach WW + Düngung:


    NO3 ~ 10 mg/l
    PO4 ~ 0,25 mg/l
    FE ~ 0,05 - 0,1 mg/l


    Nach ca. 24 Std. ist mein FE Wert n.n. Wenn ich dann 3 ml Daydrakon zugebe liegt FE wieder zw. 0,05 - 0,1 mg/l. Müsste dann doch ok sein, oder ?


    Gruss,


    Christian

  • Christian Ciesla schrieb:
    -------------------------------------------------------
    > Hallo Heinz,


    > Nach ca. 24 Std. ist mein FE Wert n.n. Wenn ich
    > dann 3 ml Daydrakon zugebe liegt FE wieder zw.
    > 0,05 - 0,1 mg/l. Müsste dann doch ok sein, oder ?


    Hi Christian,


    genau d a s ist der Fehler, denn in Daydrakon ist zwar als Hauptbestandteil Eisen drin-
    Es geht aber nicht nur um Eisen, sondern um das volle SE Program, Bor, Molydän, Zink... usw.
    In Daydrakon ist nur ein Teil der essenziellen Nährstoffe enthalten+ einige "Helferelemente".
    Ich selbst benutze Daydrak -fast- garnicht.


    Gruß
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    ich dünge doch Ferrdrakon + Ferrdrakon K. Somit sind doch Bor, Molydän, Zink etc. in Wasser vorhanden. Und Daydrakon dünge ich doch nur um den Eisenwert nach ca. 24 Stunden max. wieder auf 0,05 - 0,1 anzuheben. Was ist daran falsch ?!




    Gruss,



    Christian

  • Christian Ciesla schrieb:
    -------------------------------------------------------
    > Hallo Heinz,
    >
    > ich dünge doch Ferrdrakon + Ferrdrakon K. Somit
    > sind doch Bor, Molydän, Zink etc. in Wasser
    > vorhanden. Und Daydrakon dünge ich doch nur um
    > den Eisenwert nach ca. 24 Stunden max. wieder auf
    > 0,05 - 0,1 anzuheben. Was ist daran falsch ?!

    Du musst aber davon ausgehen, dass alle Sprennährstoffe abgebaut werden, nicht nur Eisen.
    Man geht (muß) davon aus, dass sich Spurennährstoffe ähnlich dem Fe verhalten.
    Fe stellt quasi die Referenz dar.


    Wenn alle Spurennährstoffe abgebaut werden, einschl. Fe, und Du mehr oder weniger nur Eisen nachdüngst per Daydrakon, dann erhöhst Du den Meßwert Fe....soweit korrekt.


    Und was ist mit den anderen Nährstoffen ?

  • Hallo Heinz,



    ich dünge ja auch noch täglich 1 ml Ferrdrakon und 2 ml Ferrdrakon K und mittlerweile 2 ml Daydrakon. Hab ausserdem meinen UVC Klärer abgeschaltet. Die Stengelpflanzen wachsen ja auch mittelmässig aber leider bleiben die Internodien ca. 2,5 cm lang. Sollte ich evtl. mal 2 Birnen HQL Super deluxe gegen HQL deluxe auswecheln ?



    gruss,


    Christian


    P.S. NOch eine Frage zu den Pinselalgen. Ist es richtig, dass wenn die Algen grau werden die Alge abgesstorben ist ? Ausserdem habe ich in einem Pflanzenbuch heute gelesen, das die Alge fähig zur Assimilation von Bikarbonaten ist. Die Algen enthalten dadurch häufig Kalk und werden deshalb von Fischen kaum gefressen. Was bedeutet Assimilation von Bikarbonaten ?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > von Fischen kaum gefressen. Was bedeutet
    > Assimilation von Bikarbonaten ?


    das bedeutet, daß die betreffende Pflanze/Alge ihren Kohlenstoffbedarf nicht nur aus dem freien CO2 decken kann, sondern sie befähigt ist unter Energieaufwand Hydrogencarbonat (ein veralteter chemischer Begriff dafür ist Bicarbonat) in die Zelle zu schleusen und dieses "gebundene" CO2 als Basis für die Assimilation zu verwenden.
    Sie muß dazu im Gegenzug Hydroxylionen abgeben, weshalb der pH in der Umgebung der Pflanzen stark steigt und dadurch Kalk ausfällt - der Vorgang nennt sich biogene Entkalkung.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    > danke für die Antwort. Ist es bei Vallisnerien
    > nicht genauso ? Ich meine, dass mal irgendwo
    > gelesen zu haben ?!


    das stimmt, aber viele andere Pflanzen können das auch (Hornkraut, Echinodoren, Wasserpest etc.). Je besser und kräftiger die Beleuchtung, desto mehr Pflanzen schaffen das auch.
    Einige Pflanzen aus sauren Weichwassergebieten sind dazu allerdings gar nicht in der Lage und haben dann in härterem Wasser mit CO2-Mangel einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil.

  • Hallo Andreas,


    danke für die Antwort. Nochmal zurück zu meinem Problem mit dem langen Internodien...könnte ein Wechsel zweier HQL Super deluxe Birnen nach HQL deluxe Abhilfe schaffen ? An zuwenig Licht kann es eigentlich nicht liegen. Habe die limnophila sessiflora mal ein paar Tage fluten lassen und es änderte fast nichts. Lediglich die Triebspitzen bekamen einen minimalen Rotstich.



    Gruss,


    Christian

  • Hallo,


    hier mal die techn. Daten



    Quecksilberdampflampe HQL DE LUXE


    Lampenlichtausbeute: 50 Im/W
    Farbtemperatur: 3200 K
    Farbwiedergabestufe: 20-59 (Klasse 3)
    Sockel: E27
    Lichtstrom: 4000 lm
    Lampenleistung: 80 W



    Quecksilberdampflampe HQL SUPER DE LUXE


    Lampenlichtausbeute: 43 Im/W
    Farbtemperatur: 3000 K
    Farbwiedergabestufe: 60-69 ( Klasse 2B )
    Sockel: E27
    Lichtstrom: 3400 lm
    Lampenleistung: 80 W



    Quecksilberdampflampe HQL STANDARD


    Lampenlichtausbeute: 48 Im/W
    Farbtemperatur: 4100 K
    Farbwiedergabestufe: 20-59 (Klasse 3)
    Sockel: E27
    Lichtstrom: 3800 lm
    Lampenleistung: 80 W



    Habe mal gelesen, dass in einen Pflanzenbecken die Farbtemperatur zw. 3500 - 4000 K liegen sollte. Ist das so richtig ? Wenn, wäre es dann nicht am sinnvollsten 2 HQL Super deluxe Birnen gegen 2 Standard Birnen zu tauschen ?



    Gruss,


    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    > hat keiner einen Rat für mich ?


    Nicht wrklich.
    Klar hat die HQL DE LUXE einen 16 % bessere Lichtausbeute als die HQL SUPER DE LUXE, der Wechsel von alten auf neue Brenner dürfte auch noch ein paar Lux bringen, aber eine grundlegende Verbesserung ist das ja auch nicht.


    Zu den langen Internodien: Pflanzen besitzen neben dem Chlorophyll-Systen noch mehrere weitere lichtempfindliche Systeme. Im Gegensatz zum Chlorophyll dienen diese nicht der Assimilation sonden der Wuchssteuerung.
    D.h. das Wachstum als solches ist nur wenig von der Lichtfarbe und -qualität abhängig (fast nur von der Menge), aber das Aussehen der Pflanzen (ihr Habitus) und ihr jahreszeitlicher Rhythmus sind sehr wohl von solchen Faktoren abhängig. Dazu passen Beobachtungen wie die, daß Pflanzen unter Vollspektrumröhren trotz etwas schlechterer Lichtausbeute (im Vergleich zu Dreibandenröhren) einfach besser "dastehen", besser, natürlicher aussehen.


    Lichtmangel ist eine der Hauptursachen für lange Internodien (die Pflanzen suchen die Lichtquelle). Wenn Du das ausschließen möchtest, bleibt nur noch die Art der Beleuchtung als Faktor.
    Dann sollte man mittelfristig über eine andere Art der Beleuchtung nachdenken (Leuchtstoffröhren oder HQI/HCI), die alle, selbst die schlechteren Varianten, mind. die doppelte Lichtausbeute haben, als die nicht nur in dieser Hinsicht erbärmlichen HQL.

  • Hallo,


    danke für die Antwort. ICh versuche jetzt erstmal die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden anzuheben. Die Stengelpflanzen reagieren ja recht schnell auf Veränderungen. Wenn das nicht fruchtet, dann werde ich wahrscheinlich mal 2 HQL dekuxe testen. Sollte das alles nicht helfen, dann hab ich ja noch die Option auf 125 Watt zu erhöhen ;)



    Gruss,



    Christian


    P.S Ist ein Unterschied zw. 3000 K und 3200 K überhaupt fürs Auge zu unterscheiden ?

    • Offizieller Beitrag

    Halllo,

    > P.S Ist ein Unterschied zw. 3000 K und 3200 K
    > überhaupt fürs Auge zu unterscheiden ?


    Kann, muß aber nicht. Die Lichtfarbe ist keine geeignete Skala um zu bewerten, ob sich 2 Lichtquellen im Farbeindruck unterscheiden . Das ganze Thema ist wirklich schwierig und hat einerseits mit Physik, andererseits mit der Physiologie des Auges und der Art und Weise, wie wir sehen zu tun.
    Es können zwei Lichtquellen mit exakt derselben Lichtfarbe trotzdem deutlich anders aussehen, ebenso wie 2 Lichtquellen mit unterschiedlichen Lichtfarben fast gleich aussehen können.
    Das war auch immer einer der Gründe dafür, warum es außer unter Vollspektrumröhren moderner Bauart fast nicht möglich war ein farbstichfreies Dia unter Leuchtstoffröhrenbeleuchtung zu bekommen.
    Man müßte immer das komplette Spektrum betrachten und bewerten, daß bestimmte Wellenlängen für unseren Farbeindruck viel stärker bewertet werden als andere.